Der Vorstand von Litprom e.V. hat entschieden, die Preisvergabe 2024 auszusetzen und das Konzept und Vergabeverfahren des LiBeraturpreises zu überdenken.
Veröffentlicht am 29.07.2024.
1987 von der Initiative LiBeraturpreis e.V. ins Leben gerufen, wird der LiBeraturpreis seit 2013 von Litprom e.V. vergeben. Der Preis zeichnet jährlich einen herausragenden Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt in deutscher Übersetzung aus.
Nominiert sind alle Autorinnen, deren Werke im Vorjahr auf die von Litprom herausgegebene Bestenliste »Weltempfänger« gewählt wurden.
Die Idee ist, besondere Aufmerksamkeit auf Autorinnen aus dem Globalen Süden zu lenken. Zugrunde liegt die Tatsache, dass Übersetzungen aktueller Werke von Autorinnen aus den entsprechenden Ländern auf dem deutschen Buchmarkt immer noch unterrepräsentiert sind und weiblichen Stimmen nach wie vor eine deutlich geringere mediale Aufmerksamkeit zukommt.
Wenn der LiBeraturpreis aus der Idee entstanden ist, weibliche Stimmen des globalen Südens hörbar zu machen, so ist er heute als Katalysator der Vielstimmigkeit zu verstehen.
Die Preisträgerin wird von einer Jury ausgewählt. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro sowie die Einladung der Preisträgerin zur Frankfurter Buchmesse verbunden.
Für den LiBeraturpreis nominiert sind jedes Jahr automatisch die Titel von Autorinnen, die im Vorjahr auf eine der vier Weltempfänger-Bestenlisten gewählt worden sind.
Von 2016 bis 2020 war das Voting öffentlich: Jede*r Freund*in der Weltliteratur war aufgerufen, ein Lieblingsbuch auszuwählen und damit die Preisträgerin mitzubestimmen.
Seit 2021 wird die Preisträgerin von einer für zwei Jahre einberufenen Jury ausgewählt.