1987 von der Initiative LiBeraturpreis e.V. ins Leben gerufen, wird der LiBeraturpreis seit 2013 von Litprom e.V. vergeben. Der Preis zeichnet jährlich einen herausragenden Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der Arabischen Welt in deutscher Übersetzung aus.
Zugrunde liegt die Tatsache, dass Übersetzungen aktueller Werke von Autorinnen aus den entsprechenden Ländern auf dem deutschen Buchmarkt immer noch stark unterrepräsentiert sind und weiblichen Stimmen nach wie vor eine deutlich geringere mediale Aufmerksamkeit zukommt.
Namen wie Assia Djebar, Marjane Satrapi oder jüngst Taiye Selasi stellen hier zu begrüßende Ausnahmen dar, die die Regel jedoch bestätigen.
Die Folge ist eine anhaltende Stereotypisierung und die Verfestigung des Bildes der Frau als hilfsbedürftigem Opfer der Gesellschaft. Dabei sind die sich weltweit selbstbewusst erhebenden Stimmen — auch sehr junger Autorinnen — eigentlich nicht mehr zu überhören.
Wenn der LiBeraturpreis aus der Idee entstanden ist, weibliche Stimmen des globalen Südens hörbar zu machen, so ist er heute als Katalysator der Vielstimmigkeit zu verstehen.
Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro sowie die Einladung der Preisträgerin zur Frankfurter Buchmesse verbunden.
Für den LiBeraturpreis nominiert sind jedes Jahr automatisch die Titel von Autorinnen, die im Vorjahr auf eine der vier Weltempfänger-Bestenlisten gewählt worden sind.
Meistens schaffen es pro Jahr ca. sechs bis acht Titel von Schriftstellerinnen auf die Bestenliste. Damit liegt der Anteil von Frauen auf dem »Weltempfänger« bei 20 —30 Prozent, Tendenz erfreulicherweise steigend.
Von 2016 bis 2020 war das Voting öffentlich: Jede*r Freund*in der Weltliteratur war aufgerufen, ein Lieblingsbuch auszuwählen und damit die Preisträgerin mitzubestimmen.
Seit 2021 wird die Preisträgerin von einer für zwei Jahre einberufenen Jury ausgewählt.