In der Playlist der Literaturtage 2021 sind jetzt drei Videos zu finden!
Vernetzung und Einsamkeit — zwei Seiten einer Medaille in der globalisierten Gesellschaft. Wie verbinden wir uns miteinander in einer sich ständig im Ausnahmezustand befindlichen Welt? Wie teilen wir unsere Geschichten und Träume? Wie können wir uns überhaupt verständigen? In der Krise entstehen neue Netzwerke, im Internet und analog.
Durch Flucht und Einwanderung verändern sich Gewissheiten, erweitern sich Horizonte. Leid, Gewalt und Verlust stehen Neugier und Aufbruch gegenüber. In eine andere Kultur, eine neue Sprache.
Die Autor*innen erzählen von der sich verändernden Rolle der Frauen, dem Kampf um das wirtschaftliche Überleben, Rassismus und moderner Sklaverei, Vernetzung und Unterwegssein.
Die in diesem Jahr online veranstalteten Literaturtage bieten Gespräche, Lesungen, Diskussionen und erstmals auch »Shared Reading«.
24./ 25. April 2021. In Kooperation mit dem Literaturhaus Frankfurt.
Das Programm wird kuratiert von Barbara Weidle und Zoë Beck.
Der Ticketverkauf läuft über das Literaturhaus Frankfurt:
Alle Veranstaltungen (Litprom-Streamingpass): 12 €
Streamingass für Sonntag, 25.4. kaufen
Einzelne Veranstaltung (Streamingticket): 5 €
Einzeltickets für die Veranstaltungen kaufen
Kontakt: Marcella Melien
melien@buchmesse.de
Telefon: 069 2102-246
GÄSTE:
Yvonne Adhiambo Owuor – Kenia
Larissa Bender (Übersetzerin aus dem Arabischen)
Katja Cassing (Übersetzerin aus dem Japanischen)
Helon Habila – Nigeria / USA
Gudrun Ingratubun (Buchkünstlerin)
Mieko Kawakami - Japan
Intan Paramaditha – Indonesien / Australien
Pilar Quintana – Kolumbien
Annika Reich – Deutschland
Samanta Schweblin – Argentinien / Deutschland
Zukiswa Wanner – Südafrika
Unterstützt durch ein Projektstipendium »Hessen kulturell neu eröffnen« des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Förderprogramms NEUSTART KULTUR Bereich Programm beim Bundesverband Soziokultur.
Hier finden Sie schnell alle Bücher, um die es an diesem Wochenende geht. Büchertisch
Gemeinsam lesen wir eine kurze Erzählung. Wir lesen im Wechsel laut vor. Wir fragen uns nach den Figuren, nach der Bedeutung der Geschichte. Dafür sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Jede*r kann sich beteiligen. Am Ende hören wir ein Gedicht. Im besten Fall haben wir eineinhalb intensive Stunden mit Literatur verbracht. Uns ausgetauscht und einander zugehört.
Mit: Barbara Weidle/ Kristina Koehler/ Carsten Sommerfeldt
Begrenzt auf 10 Teilnehmer*innen, allgemeine Informationen: literaturhaus-frankfurt.de/programm/shared-reading
Das »Shared Reading« findet als Zoom-Meeting statt. Wenn Sie teilnehmen möchten, schicken Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff »Shared Reading« an litprom@buchmesse.de und nennen Sie dabei ihren gewünschten Termin (15, 17 oder 19 Uhr). Es handelt sich um eine verbindliche Anmeldung. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Online-Veranstaltung per Zoom!
Die Buchkünstlerin Gudrun Ingratubun erzählt euch von magischen Bäumen in Indonesien und gemeinsam sprechen wir über Bäume und andere Pflanzen, die euch wichtig sind oder mit denen euch ein besonderes Erlebnis verbindet.
Jetzt kommt die Fantasie ins Spiel. Wir basteln ein kleines Faltbuch, in das ihr Ideen zu Eurer eigenen Geschichte schreibt und zeichnet. Aus Pappverpackungen, die sonst im Papiermüll gelandet wären, schneiden wir Buchdeckel und bemalen sie. Aus Schmierpapier für den Innenteil binden wir mit ihnen ein Buch für eure Geschichte.
Eine Anmeldung ist erforderlich: litprom@buchmesse.de
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Informationen zu den Veranstaltungsformaten:
Stream
Für diese Veranstaltungen können Sie ein Ticket beim Literaturhaus Frankfurt kaufen. Beim Kauf eines Livestream-Tickets erhalten Sie den Log-In-Link sowie den Zugangscode; damit können Sie der Live-Veranstaltung zu Hause am Bildschirm folgen. Mit gültigem Livestream-Ticket kann die Veranstaltung bis 70 Stunden nach ihrem Beginn angesehen werden. Der Zugangscode ist bis zu dreimal nacheinander nutzbar. Der Ticketkauf ist bis 60 Minuten vor Veranstaltungsbeginn möglich.
Zoom
Für diese Veranstaltungen können Sie ein Ticket beim Literaturhaus Frankfurt kaufen. Sie erhalten die Zugangsdaten zu einem Zoom-Webinar, in das Sie sich zur Veranstaltungszeit einwählen können. Wichtig: Um die Simultan-Verdolmetschung hören zu können, ist es erforderlich, die Zoom-App herunterzuladen. Bei Teilnahme über den Browser funktioniert die Verdolmetschung nicht! Diese Veranstaltungen sind live und können nicht nachträglich angeschaut werden.
11:00 Uhr | Eröffnungspodium | Stream
Eröffnung und Grußworte
Angela Dorn, Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
Juergen Boos, 1. Vorsitzender Litprom e.V.
Dr. Thomas Gaens, Bundesverband Soziokultur, Projektleitung NEUSTART KULTUR
Barbara Weidle und Zoë Beck, Kuratorinnen Literaturtage
Perspektivwechsel im Unterwegssein
Reisen kann man auf sehr verschiedene Arten. Freiwillig und in Freiheit, oder gezwungenermaßen, weil man seine Heimat aus politischen Gründen verlassen muss. Wie wirken sich wechselnde Orte und Bedingungen auf die eigene Arbeit aus? Was bedeutet das Reisen für das Schreiben, wie verändert das globale Unterwegssein die Literatur?
Mit: Helon Habila NIGERIA/USA und Intan Paramaditha INDONESIEN
Moderation: Claudia Kaiser
14:00 Uhr | Zoom
Netzwerken in neuen Kontexten
Wie entgeht man der Isolation als Autorin, zum Beispiel, wenn man in ein neues Land mit einer neuen Sprache kommt? Wie findet man Kolleg*nnen zum Austausch und zur Unterstützung? Welche Netzwerke entstehen, und was kann sich daraus entwickeln? Wie kann man überhaupt weiterschreiben? Welche neuen Vernetzungen und Foren ergeben sich für Schreibende während der Pandemie? Wo finden sie neue Orte der Veröffentlichung?
Mit: Zukiswa Wanner SÜDAFRIKA und Annika Reich DEUTSCHLAND
Moderation: Ulrich Noller
16:00 Uhr | Stream
Sprachen finden — Stimmen transportieren
Die Literatur der außereuropäischen Länder und Sprachen zu verstehen, und damit gesellschaftliche Themen und Entwicklungen in weiten Teilen der Welt, ist ohne Übersetzungen nicht möglich. Übersetzer*nnen übertragen nicht nur literarische Texte, sondern knüpfen Verbindungen. Ihre Rolle als Vermittler*innen ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Mit Larissa Bender (Übersetzerin aus dem Arabischen) und Katja Cassing (Übersetzerin aus dem Japanischen)
Moderation: Claudia Kramatschek
18:00 Uhr | Zoom
Globale Beziehungen und digitale Abhängigkeiten
Digitalisierung und Globalisierung haben enorme, zum Teil hilfreiche, zum Teil erschreckende Auswirkungen auf unser Leben. Die Gefahr einer lückenlosen Kontrolle des Individuums wächst, und der globale Kolonialismus, zum Beispiel Chinas, wird immer bedrohlicher. Es entstehen globale Beziehungen, aber auch Abhängigkeiten von ungeahnten Ausmaßen. Verbindet Technik, oder macht sie uns einsam? Was hat Afrika China entgegenzusetzen?
Mit: Samanta Schweblin ARGENTINIEN und Yvonne Adhiambo Owuor KENIA Moderation: Carolina López
20:00 Uhr | Stream
Vom Sprengen patriarchaler Muster
Müssen Frauen immer Mütter sein? Und schön? Welche Rolle haben ihnen die verschiedenen patriarchalen Gesellschaften, sei es in Kolumbien, sei es in Japan, im 21. Jahrhundert zugedacht? Hat die Pandemie feministische Fortschritte zunichte gemacht? Die Autorinnen setzen sich mit dem aktuellen Frauenbild auseinander und stellen es in Frage. Unerschrocken schauen sie hin und schildern das Leben von Frauen, anders, schonungslos und empathisch.
Mit: Mieko Kawakami JAPAN und Pilar Quintana KOLUMBIEN
Moderation: Katharina Borchardt
(Alphabetische Reihenfolge)
Yvonne Adhiambo Owuor wurde 1968 in Kenia geboren. Ihre Kurzgeschichten erschienen in internationalen Literaturmagazinen. 2003 wurde sie mit dem Caine Prize for African Writing ausgezeichnet. Ihr Debütroman »Der Ort, an dem die Reise endet« (Übers. Simone Jakob, DuMont 2016) stand auf der Shortlist für den Folio Prize, außerdem erhielt sie dafür den Jomo Kenyatta Prize for Literature. »Das Meer der Libellen« (Übers. Simone Jakob, DuMont 2020) ist ihr zweiter Roman. Yvonne Adhiambo Owuor lebt in Nairobi.
Geboren 1975 in der Nähe von Wetzlar/Lahn. Schule und Studium in Deutschland und England. Schriftstellerin, Übersetzerin, Verlegerin, Synchronregisseurin für Film und Fernsehen. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Zoë Beck zählt zu den wichtigsten deutschen Krimiautor*innen und wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimipreis und dem Deutschen Krimipreis, ausgezeichnet. Ihr eigener Verlag CulturBooks für internationale Literatur wurde bereits zweimal mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet.
Larissa Bender studierte Islamwissenschaft, Ethnologie, Kunstgeschichte und Soziologie in Köln und Berlin und verbrachte mehrere Jahre zum Arabischstudium in Syrien. Sie arbeitet als Übersetzerin arabischer Literatur, als Arabischdozentin und als Journalistin. Darüber hinaus moderiert sie Veranstaltungen mit Autor*innen, erstellt Gutachten zu arabischer Literatur und berät Verlage und Kulturveranstalter. Außerdem hat sie zwei Anthologien über Syrien herausgegeben.
Katharina Borchardt ist Literaturredakteurin, Moderatorin bei SWR2 und Mitglied der Weltempfänger-Jury. Sie beschäftigt sich intensiv mit Literaturen aus Asien und Afrika und reist regelmäßig beruflich in diese Weltregionen.
Katja Cassing, geboren 1970. Studium der Japanologie und Anglistik in Trier und Tokyo. Langjährige Mitarbeit am »Großen japanisch-deutschen Wörterbuch« (2009ff). Übersetzte Werke u.a. von Keigo Higashino, Iori Fujiwara, Junichiro Tanizaki, Choukitsu Kurumatani, Ko Machida, Mieko Kawakami. 2006 mit dem Übersetzerpreis der Japan Foundation ausgezeichnet.
Bildrecht: Heike Steinweg
Nach Ausbildungen zur Buchhändlerin und Sinologin arbeitete Claudia Kaiser als Lektorin beim Verlag China Foreign Literature, setzte eine Literaturagentur in China auf, und gründete dann das Deutsche Buchinformationszentrum der Frankfurter Buchmesse in Beijing. Seit 2003 ist sie Mitglied der Geschäftsleitung der Frankfurter Buchmesse. Nach Stationen in Abu Dhabi und Cape Town, wo sie die Tochterfirmen der Frankfurter Buchmesse aufbaute und die Buchmessen dort leitete, ist sie heute für die Märkte Asien, arabische Welt und Afrika zuständig.
Mieko Kawakami, 1976 in Osaka, Japan, geboren, begann ihre Karriere als Sängerin und Songschreiberin, bevor sie 2007 ihr literarisches Debüt vorlegte, für das sie mit dem Tsubouchi-Shoyo-Preis für Nachwuchsschriftsteller*innen ausgezeichnet wurde. Im folgenden Jahr veröffentlichte Kawakami die Novelle »Brüste und Eier«, die die Grundlage des gleichnamigen Romans (übersetzt von Katja Busson, DuMont 2020)bildet. Hierfür gewann sie den Akutagawa-Preis, Japans wichtigste literarische Auszeichnung, und etablierte sich als eine der bedeutendsten japanischen Autor*innen der Gegenwart.
Claudia Kramatschek ist Literaturkritikerin und Moderatorin. Von 2011 bis 2013 war sie Jurymitglied beim Internationalen Literaturpreis/Haus der Kulturen der Welt, 2015 Jurysprecherin des Deutschen Buchpreis. Außerdem ist sie seit 2010 Mitglied der Weltempfänger-Jury und war 2018 Kuratorin der Litprom-Literaturtage.
Carolina López wurde 1977 in der Schweiz geboren. Nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin studierte sie Romanistik und Alte Geschichte in Tübingen und Palermo. Sie arbeitete als Lektorin, Redakteurin und in der Öffentlichkeitsarbeit für verschiedene Verlage, u. a. Weidle, corso und Schöffling, und in einem internationalen Architekturbüro. Sie lebt als freie Übersetzerin in Frankfurt am Main.
Ulrich Noller, Journalist und Autor, hat Literaturwissenschaft, Philosophie sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft studiert. Er organisiert und moderiert Lesungen und Podiumsdiskussionen; ist Mitglied der Jury der Krimibestenliste, des Deutschen Krimipreises und der Litprom-Bestenliste »Weltempfänger«.
Intan Paramaditha wurde 1979 in Indonesien geboren. Sie ist Autorin und Dozentin für Medien- und Filmwissenschaft an der Macquarie University in Sydney. 2014 promovierte sie an der New York University. Sowohl ihre Fiktion als auch ihre wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigen sich mit den Schnittpunkten zwischen Geschlecht und Sexualität, Kultur und Politik.
Bildrecht: Ugoran Prasad
Pilar Quintana, Jahrgang 1972, ist eine der bekanntesten und meistgelesenen Autorinnen Lateinamerikas. Ihr Roman »Hündin« (»La perra«, 2017; übersetzt von Mayela Gerhard, Aufbau Verlag 2020) markiert einen großen Meilenstein: Er ist der erfolgreichste und meistverkaufte literarische Roman der letzten Jahre in Kolumbien und wurde 2018 mit dem begehrten Premio Biblioteca de Narrativa Colombiana ausgezeichnet.
Annika Reich, 1973 in München geboren, lebt mit ihren beiden Kindern in Berlin. Sie arbeitet als Schriftstellerin und als Kolumnistin für die ZEIT-Online-Kolumne »10 nach 8«. Außerdem leitet sie das Aktionsbündnis WIR MACHEN DAS und WEITER SCHREIBEN, ein Portal für Autorinnen und Autoren aus Krisengebieten. Bei Hanser erschienen die Romane »Durch den Wind« (2010), »34 Meter über dem Meer«(2012), »Die Nächte auf ihrer Seite« (2015) und ihre Kinderbücher »Lotto macht, was sie will!« (2016) und »Lotto will was werden« (2018).
Samanta Schweblin wurde 1978 in Buenos Aires geboren. Für ihren Erzählungsband »Die Wahrheit über die Zukunft« erhielt sie 2008 den Premio Casa de las Américas sowie den Juan-Rulfo-Preis, für den Band »Sieben leere Häuser« (Übers. Marianne Gareis, Suhrkamp 2018) erhielt sie den Premio de narrativa breve Ribera del Duero de España. Ihre Bücher sind in 25 Sprachen übersetzt. Samanta Schweblin lebt und arbeitet in Berlin. Zuletzt ist auf Deutsch erschienen: »Hundert Augen« Übers. Marianne Gareis, Suhrkamp 2020).
Zukiswa Wanner, geboren 1976 in Lusaka, Demokratische Republik Sambia, ist Schriftstellerin, Journalistin, Verlegerin und Kuratorin. Seit 2006 wirkt sie als Autorin und Förderin der afrikanischen Literatur. Neben fiktionalen Texten für Kinder und Erwachsene veröffentlichte sie Reportagen, Essays und Reiseberichte, die in internationalen Zeitungen und Magazinen erschienen. Das renommierte Hay Festival kürte Zukiswa Wanner 2014 zu einer der bedeutendsten afrikanischen Autorinnen. 2018 gründete sie zusammen mit Nomavuso Vokwana ihren eigenen Verlag »Paivapo«.
Verlegerin, Kunsthistorikerin, Journalistin, Moderatorin, Shared Reading Facilitator. Mitbegründerin und erste Leiterin des Literaturhauses Bonn. Gründungskuratorin von »Die Unabhängigen« auf der Leipziger Buchmesse.
Kuratorin von kunst- und literaturhistorischen Ausstellungen zu Kurt Wolff, Anna Mahler, Marianne Werefkin, Erna Pinner u.a. Zahlreiche Texte für Tageszeitungen und Kataloge.
Der Weidle Verlag wurde bereits zweimal mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet. Lebt in Bonn und Berlin.