Wole Soyinka, der erste afrikanische Nobelpreisträger, hat sich seit jeher in die Politik eingemischt. Er tritt unerschrocken ein für Demokratie und die Respektierung der Menschenrechte, klagt gegen Korruption und Manipulation und fordert die Mächtigen dieser Welt auf, sich für die Achtung der Würde des Menschen einzusetzen.
Als Gastdozent eingeladen, seine Sicht auf den Zustand der Welt darzustellen und neue Perspektiven daraus zu entwickeln, hielt Soyinka 2004 die in der angelsächsischen Welt mit hohem Ansehen belegten Reith-Lectures der BBC, deren erster Dozent kein Geringerer als Betrand Russell war.
"Ich habe recht, du bist tot!" - Diese offensichtlich weltweit verbreitete Formel verabscheuungswürdiger Machthaber, mit denen immer noch Geschäfte und Politik gemacht werden, stellt Soyinka in seiner Vortragsreihe schonungslos an den Pranger. Das Gute und das Böse, sie gehen an politischen Scharnierstellen unselige Bündnisse miteinander ein, und wenn dies so ist, wie soll dann die Welt an ihrem Wesen genesen?
Auf eindrückliche Weise weckt uns hier einer unaufgeregt und sachlich auf, mitzudenken und mitzuarbeiten an einer besseren Welt.
Essay(s), 180 Seiten, 2005
Originalsprache: Englisch, übersetzt von Gerd Meuer
Originaltitel: A Changing Mask of Fear. The Reith Lectures
Verlag: Ammann, ISBN: 3-250-30017-9
Erscheinungsdatum: 04.2005
Die Übersetzung wurde gefördert von Litprom mit Mitteln des Auswärtigen Amts sowie (bei Verlagen in der Schweiz) des Schweizer Südkulturfonds.