Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds.
Ein Gespräch mit Annette Hug und Katharina Borchardt.
Soweit wir wissen, ist der Lyrikband »Offenes Meer« (Edition Tincatinca 2024) die erste umfangreiche deutsche Übersetzung aus dem Tagalog — eine der Hauptsprachen der Philippinen — ins Deutsche.
Wie übersetzt man aus einer Sprache, zu der es kein verwendbares Wörterbuch gibt? Wie lesen wir Gedichte aus den Philippinen? Und wie können wir mehr Literatur von den Philippinen kennenlernen? Darüber spricht Sonja Hartl mit der Übersetzerin Annette Hug und der Journalistin Katharina Borchardt.
»Offenes Meer«versammelt Gedichte aus 30 Jahren: Politische, persönliche, stilistisch sehr verschiedene. Es geht um abgebrannte Universitäten, den Vater — der Dichter Rogelio Sicat —, das Verhältnis zum eigenen Körper, Mutterschaft, aber auch um die Hinrichtung einer philippinischen Arbeitsmigrantin in Singapur und die Entfremdung, die die Oversea Filipino Workers in ihrer Familie empfinden. Es sind fließende, schwebende Gedichte in freien Formen, sie laden zum Erleben und Erkunden ein.
Luna Sicat Cleto wurde 1967 in Manila geboren, sie hat Film, audiovisuelle Kommunikation und Filipino Literaturgeschichte studiert und unterrichtet philippinische Literatur und Creative Writing an der University of the Philippines.
Annette Hug ist Autorin und Übersetzerin für philippinische Gegenwartsliteratur.
Katharina Borchardt ist Redakteurin bei SWR Kultur und Jurorin der Bestenliste »Weltempfänger«.
Sonja Hartl ist freie Journalistin und ebenfalls Jurorin der Bestenliste »Weltempfänger«.
Luna Sicat Cleto: »Offenes Meer«. Aus dem Tagalog und mit einem Nachwort versehen von Annette Hug. Edition Tincatinca 2024. 96 Seiten. 26 Euro.
In dieser Folge werden außerdem folgende Titel erwähnt:
Den ersten Podcast zur Übersetzung des philippinischen Kriminalromans »Last Call Manila« von Jose Dalisay (übers. von Niko Fröba, Transit Verlag 2023) findet man hier: litprom.podigee.io/12-jose-dalisay