Dieser Roman beschreibt den Weg eines 9-Jährigen und seines 12-Jährigen Bruders in die organisierte Kriminalität in Medellín, wo sie in regelrechten Kursen zu jugendlichen Berufskillern ausgebildet werden. Und er beschreibt mit einer genauen, bitteren und doch immer poetischen Sprache ein Land, in dem der Krieg seit Jahrzehnten nahezu Alltag ist.
Arturo Alape, 1938, Calí, Kolumbien, Schriftsteller, Maler, Journalist und Historiker der sozialen Bewegung seines Landes. Das zwang ihn bereits mehrfach ins Exil, zuletzt nach Hamburg. Zur Zeit lebt er wieder in Bogotá, wo er auch lange Zeit mit Jugendlichen in einer der Trabantenstädte gearbeitet hat.
"Je Länger ich ihm zuhörte, umso klarer wurde mir, dass ich das Buch nun schreiben würde.
Über ein Jahr lang hatte ich Ramón Schrott, von dessen Schicksal ich durch Zufall erfuhr, bedrängt und ihn beschworen, mir seine Erinnerungen anzuvertrauen. Über ein Jahr lang hatte er sich beharrlich geweigert. Er habe seine Geschichte schon einmal erzählt, darum habe sein Leben die unberührte Frische des Erinnerns verloren. Auch wollte er sich kein zweites Mal einer quälenden Selbstkonfrontation unterziehen. So bedurfte es meiner ganzen Überredungskunst, um jenes Gespräch zustande zu bringen, das wir in einer Cafeteria im Zentrum von Bogotá führten."
Roman, 144 Seiten, 2004
Originalsprache: Spanisch, übersetzt von Richard Groß
Originaltitel: Sangre ajena
Verlag: Edition Köln, ISBN: 978-3-936791-02-0
Erscheinungsdatum: 01.03.2003