Die Dichterin Alfonsina Storni publiziert von 1916 bis 1938 sieben Lyrikbände. Ihre lyrische Sprache ist unkapriziös und gleichsam ungeschminkt.
Trotz oder gerade wegen ihrer Jahre zurückliegenden Erfahrung mit einer Liebschaft, die sie bereits als ganz junge Erwachsene Mutter werden ließ, zeigt ihre Poesie vor allem zu Beginn ein starkes und nahezu ungetrübt idealistisches Verlangen nach Liebe. Das persönliche Liebesglück und der unmittelbare Liebeskummer sind Elemente eines selbst bestimmten Gefühlslebens und essenzielle Beweggründe Stornis. Ihr leiser Traum von Liebe und Sinnlichkeit, ihre Sehnsüchte und ihre Einsamkeit sind beherrschende Themen der frühen Lyrikproduktion.
1926 veröffentlicht Storni die lange zuvor geschriebenen 'Poemas de amor', in denen sie die prägende Erfahrung jener einzigen Liebe festhält. Storni lässt die ‹Liebesgedichte› in beiden von ihr selber zusammengestellten 'Gesammelten Werken' unberücksichtigt und wertet den letztlich doch publizierten Band im Prolog ausdrücklich ab. Ungeachtet dessen handelt es sich bei den 'Poemas de amor' um Gedichte von großer Eindringlichkeit und 'Echtheit', in denen die Enttäuschung über die zerbrochene Liebesbeziehung durch dringt. Aber gleichzeitig ist die Widerstandskraft spürbar, die Alfonsina Storni in ihrem Leben als allein erziehende Mutter und als Eingewanderte dringend benötigte.
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