Hörbuch
Friedrich Hölderlin ist 37 Jahre alt, als er den Turm im Hause der Familie Zimmer in Tbingen bezieht. Dreißig Jahre wird er dort verbringen, zurckgezogen von einer Welt und Wirklichkeit, in der kein Platz mehr für ihn ist. Noch zu seinen Lebzeiten wird der "Elfenbeinturm" des geistig entrckten Dichters zur Wallfahrtsstätte für andere Literaten. Was wäre, wenn Hlderlin, der seine Gäste "Majestät" oder "Eminenz" nennt, heute noch Besuch empfinge? Ein Gedankenspiel, das SAID zu einem geistreichen Hörspiel animiert hat: Er schickt einen "Fremden" zu Hölderlin, einen, der nicht in blinde Bewunderung gegenber dem Genius verfällt, sondern ihn zum Dialog auffordert. Das Gespräch kreist um das Vaterland und um die Rolle des Dichters. Darf er Zuflucht in seinen Worten suchen oder zwingt ihn die politische Gesinnung auch zum Handeln?
Eine poetische und erhellende Debatte zweier Männer, die in unterschiedlichen Epochen leben, aber eines gemeinsam habe: Sie sind entwurzelt.
Deutschland, für Hölderlin ein fremd gewordenes Vaterland, für den Fremden eine notgedrungene Wahl-Heimat.