Alle Veranstaltungen finden Sie auch im offiziellen Veranstaltungskalender Frankfurt Connect.
Frank Griffel, Professor für Religionswissenschaften in Yale und Oxford, ist der diesjährige Sheikh-Zayed Preisträger in der Kategorie „Arabische Kultur in anderen Sprachen“. Im Frankfurt Studio spricht der Übersetzer Stefan Weidner mit ihm und dem Religionsphilosophen Ahmad Milad Karimi (Zentrum für Islamische Theologie, Münster) über Griffels aktuelles Buch »Die Entstehung der nach-klassischen Philosophie im Islam«.
In Europa gilt die arabisch-muslimische Philosophie vor allem als Vermittlerin der antiken Philosophie nach Europa. Selten wird sie in ihrem Eigenwert anerkannt. Die vorherrschende Ansicht lautet, dass es nach 1200 im Islam kein nennenswertes philosophisches Denken mehr gegeben habe. Frank Griffel weist nach, dass diese Sichtweise auf die arabisch-islamische Philosophie wenig begründet ist. Teils bis ins zwanzigste Jahrhundert gehörte die Philosophie zum Curriculum an vielen Religionsschulen (Medressen). Erst westlicher Einfluss und der Kolonialismus beendeten diese Tradition. Was lehrt uns diese Geschichte, und was kann die muslimische Philosophie heute zur globalen Diskursgemeinschaft beitragen?
Gespräch auf Deutsch, Verdolmetschung ins Arabische und Englische verfügbar.
In Kooperation mit Sheikh Zayed Book Award.
Professor für Religionswissenschaften an der Universität Yale in den Vereinigten Staaten und ab Oktober 2024 Professor für abrahamitische Religionen an der Universität Oxford. Er unterrichtet Kurse über die Geschichte des islamischen Denkens, islamische Theologie und islamische Philosophie. Griffel studierte Philosophie, arabische Literatur und Islamwissenschaften an Universitäten in Göttingen, Damaskus, Berlin und London und promovierte an der Freien Universität Berlin. Seine veröffentlichten Arbeiten befassen sich mit Al-Ghazalis Beitrag zur Entwicklung der islamischen Theologie und der Geschichte der Philosophie; Griffel veröffentlichte deutsche Übersetzungen von Werken von Al-Ghazali ('Faysal al-tafriqa') und Ibn Rushd, namentlich dessen 'Fasl al-maqal'.
Professor für Islamische Philosophie und stellvertretender Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster. Seine Forschungsschwerpunkt sind Islamische Philosophie, Kalam und Mystik. 2024 erhielt er den „Manfred-Görg-Preis“ der Gesellschaft „Freunde Abrahams“, 2019 den „Voltaire-Preis für Toleranz und Völkerverständigung“ und den „Deutschen Dialogpreis“ in der Kategorie „Wissenschaft und Bildung“. Zu seinen zahlreichen Buchpublikationen zählt unter anderem eine vollständige Neuübersetzung des Korans (2009), der theologische Essay „Hingabe“ (2015) und das Buch „Licht über Licht“ (2021), eine Auseinandersetzung mit der Religionsphilosophie im Islam.
Autor, Übersetzer und Arabist. Im Dezember 2024 erscheint von ihm: „Der arabische Diwan. Die schönsten Gedichte aus vor- und frühislamischer Zeit“ in der Anderen Bibliothek im Aufbau Verlag — die erste repräsentative Anthologie alter arabischer Dichtung auf Deutsch seit über 150 Jahren.
Najat Abed Alsamad präsentiert ihren von Larissa Bender aus dem Arabischen übersetzten Roman »Kein Wasser stillt ihren Durst« (Edition Faust 2023). Larissa Bender moderiert, dolmetscht und spricht mit der Autorin über das Werk.
Der Roman erzählt vom Leben der drusischen Gesellschaft in der südsyrischen Provinz und gleichnamigen Stadt Suwaida. Aus der Perspektive einer Frau, die sich gegen die gesellschaftlichen Traditionen auflehnt und dafür in die Kellerkammer ihres Elternhauses gesperrt wird, berichtet die Autorin über Bräuche, Traditionen und Mythen der Drusen. Passagen aus der oralen Erzähltradition, die einzelnen Kapiteln im Buch vorangestellt sind, geben einen beklemmenden Einblick in das Leben der Frauen, die sich den von Männern geprägten Traditionen unterordnen müssen.
Die Veranstaltung findet in deutscher und arabischer Sprache statt. Der Roman stand im Frühjahr 2024 auf der Litprom-Bestenliste »Weltempfänger« und seine Übersetzung wurde mit Mitteln des Auswärtigen Amts durch Litprom e.V. unterstützt.
Gespräch mit konsekutiver Verdolmetschung aus dem Arabischen ins Deutsche.
In Kooperation mit Edition Faust.
Syrische Schriftstellerin und Gynäkologin, geboren in Suwaida, Syrien, lebt in Berlin. B.A. in arabischer Sprache und Literatur an der Universität Damaskus. Sie hat mehrere Romane und Erzählungen veröffentlicht, die seit 1994 in Verlagen in Syrien, Libanon und den Vereinigten Arabischen Emiraten erschienen sind. Ihre Artikel, Studien und Forschungsarbeiten wurden in arabischen Zeitungen, Websites und Think-Tanks veröffentlicht. Die Autorin ist Mitglied des PEN und Gewinnerin des Katara-Preises für veröffentlichte Romane im Jahr 2018 für »La Ma'a Yarwiha« (»Kein Wasser stillt ihren Durst«). Dieser Roman wurde von Larissa Bender ins Deutsche übersetzt und in der edition faust 2023 veröffentlicht.
Literaturübersetzerin aus dem Arabischen, Journalistin mit Schwerpunkt Syrien und arabische Literatur, Arabischdozentin, Moderatorin, Workshopleiterin, Gutachterin für arabische Literatur sowie Beraterin für Verlage und Kulturveranstalter.
Zu den von ihr übersetzten Autor*innen gehören u.a. Abdalrachman Munif, Samar Yazbek, Dima Wannous, Mustafa Khalifa, Stella Gaitano und Khaled Khalifa.
Zur Einstimmung auf den Ehrengastauftritt der Philippinen auf der Frankfurter Buchmesse 2025 organisiert Litprom schon dieses Jahr ein Gespräch mit der Lyrikerin Luna Sicat Cleto und dem Autor Jose Dalisay sowie den Übersetzer*innen Annette Hug und Niko Fröba.
Luna Sicat Cletos Gedichtband »Offenes Meer« (übersetzt von Annette Hug) ist kürzlich erschienen und die erste umfassende deutsche Übersetzung eines Werks aus dem Tagalog. Die zweisprachige Ausgabe, versehen mit einem ausführlichen Nachwort der Übersetzerin, gewährt einen tiefen Einblick in die so persönliche wie politische Lyrik Luna Sicat Cletos.
Von Jose Dalisay ist dieses Jahr bereits der zweite Roman in der deutschen Übersetzung von Niko Fröba erschienen. In »Killing Time in a Warm Place« erzählt Jose Dalisay vom Aufwachsen während der Marcos-Diktatur, von Polizeigewalt und Korruption, aber auch von Politisierung und Widerstand. So bietet die Veranstaltung eine spannende Konversation über philippinische Gegenwartsliteratur und deren Übersetzung.
Julia Rosche, Mitgründerin von TraLaLit – Magazin für übersetzte Literatur, moderiert die Veranstaltung.
Das Gespräch findet auf Englisch statt.
1967 in Manila geboren. Sie studierte Film, audiovisuelle Kommunikation und Filipino Literaturgeschichte und unterrichtet philippinische Literatur und Creative Writing an der University of the Philippines. Ihr erster Roman, Makinilyang Altar„ (Schreibmaschinenaltar“), wurde 2002 veröffentlicht, gefolgt von Mga Prodigal“ im Jahr 2010. Der zweisprachige Gedichtband „Offenes Meer“, die erste umfassende deutsche Übersetzung aus dem Tagalog – angefertigt von Annette Hug –, steht im Herbst 2024 auf Platz 1 der Litprom-Bestenliste „Weltempfänger“.
Bis zu seiner Emeritierung Professor für Englisch und kreatives Schreiben an der University of the Philippines. Neben seiner akademischen Tätigkeit hat er mehr als dreißig Bücher publiziert, darunter Belletristik und Sachbücher sowie zahlreiche Theaterstücke und Drehbücher.
Von Dalisay sind bereits zwei Romane im Transit Buchverlag erschienen, „Last Call Manila“ und „Killing Time in a Warm Place“, beide aus dem Englischen übersetzt von Niko Fröba.
Geboren 1970, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Zürich. Von 1992 bis 1994 hat sie auf dem Diliman Campus der University of the Philippines studiert und dort Tagalog gelernt. Ihre Übersetzung von Allan N. Derains Roman „Aswanglaut“ erscheint 2025.
1985 geboren, studierte Volkswirtschaft, Politik und Literatur in Freiburg, Berlin und Würzburg. Er arbeitet als Übersetzer und Journalist.
Studierte Anglistik und Germanistik in Freiburg, Oxford und Berlin. Seit 2018 schreibt sie auf TraLaLit vor allem über englischsprachige Gegenwartsliteratur und Klassiker, vorrangig aus Großbritannien. Nebenbei interessiert sie sich für vergessene Autorinnen und Übersetzerinnen.
Die Ägypterin Reem Bassiouney, diesjährige Sheikh-Zayed Preisträgerin in der Sparte Literatur, zählt zu den führenden arabischen Autorinnen, Intellektuellen und Akademikern unserer Zeit. Auf der Frankfurt International Stage stellt sie am Sonntag im Gespräch mit der Arabistin Barbara Winckler und dem Übersetzer Stefan Weidner ihr literarisches Werk vor.
Reem Bassiouney steht mit ihrer Literatur in einer alten arabischen Tradition, des historischen Romans: Viele ihrer Werke spielen im mittelalterlichen Ägypten. Ist der historische Roman ein Zeichen für die Flucht aus der Gegenwart, oder spiegelt sich die Gegenwart in der Vergangenheit und umgekehrt? Wie stellen sich jeweils die Geschlechterverhältnisse dar? Was ist die aktuelle gesellschaftspolitische Rolle der Literatur (nicht nur) in der arabischen Welt? Über Fragen zur Literatur hinaus soll Reem Bassiouney als Intellektuelle und führende ägyptisch-arabische Sprachwissenschaftlerin zu Wort kommen. Schließlich soll debattiert werden, wie sich die literarischen Beziehungen zwischen Europa und der arabischen Welt verbessern lassen und welche Rolle Vermittlern und Literaturpreisen dabei zukommt.
Das Gespräch findet auf Englisch statt.
In Kooperation mit Sheikh Zayed Book Award.
Ägyptische Autorin und seit 2013 Professorin und Vorsitzende des Fachbereichs Linguistik an der American University in Cairo. Zuvor arbeitete sie als Assistenzprofessorin für Linguistik an der Georgetown University (2007-2013) und als Dozentin für Linguistik an der University of Utah (2005-2007). Prof. Dr. Reem Bassiouney hat einen Doktortitel in Soziolinguistik von der Universität Oxford (2002), einen Master-Abschluss in Soziolinguistik von der Universität Oxford (1998) und einen Bachelor-Abschluss in Englisch von der Universität Alexandria (1994).
Sie wurde von namhaften Kritikern aus Ägypten, anderen arabischen Ländern und der ganzen Welt gelobt und hat eine Reihe von Romanen verfasst, die alle in mehreren Auflagen erschienen sind. Die meisten ihrer Werke standen auf der Bestsellerliste.
Akademische Oberrätin für Arabische Literatur und Moderne Kultur am Institut für Islamwissenschaft und Arabistik an der Universität Münster. Zuvor besetzte sie von 2011 bis 2013 die Vakanz des Lehrstuhls für Arabistik an der Freien Universität Berlin. Sie promovierte 2009 in Arabistik an der Freien Universität Berlin. Im Jahr 2011 erhielt sie ein Dilthey-Stipendium (VolkswagenStiftung) für das Forschungsprojekt „Eine arabische ‚Renaissance‘ im 19. Jahrhundert. Epochale Zuschreibungen, kulturelle Selbstverortung und neue Öffentlichkeiten im Austausch mit Europa“.
Autor, Übersetzer und Arabist. Im Dezember 2024 erscheint von ihm: „Der arabische Diwan. Die schönsten Gedichte aus vor- und frühislamischer Zeit“ in der Anderen Bibliothek im Aufbau Verlag — die erste repräsentative Anthologie alter arabischer Dichtung auf Deutsch seit über 150 Jahren.